Ende August ging es mit unserer Dimona D-KATX los gen Norden. Bis Hannover war gutes Wetter vorhergesagt, weiter nördlich war mit leichten Regenschauern und etwas mehr Wind zu rechnen. Bei strahlendem Sonnenschein passierten wir den Thüringer Wald bei Oberhof und mussten an unser Sommer-Fliegerlager denken, bei dem uns schöne Segelflüge von Bayreuth aus in diese Gegend führte.
Nach eineinhalb Stunden wurde ein Tankstopp in Eisenach eingelegt, damit genügend Benzin für den Flug nach Heide-Büsum im Tank ist. Vorbei an Hannover ging es mit 180 km/h Reisegeschwindigkeit auf Hamburg zu. Unsere Absicht war es, im Zuge der Elbe eine Sightseeing-Tour durch die Hansestadt zu machen. Die Freigabe wurde durch den Hamburger Tower erteilt und wir konnten bleibende Eindrücke von der Elfi, den Hafenanlagen und der Skyline von Hamburg sammeln. 25 Minuten später erfolgte die Landung in Heide-Büsum bei etwa 20 Knoten (ca. 35 km/h) Seitenwind. Im Norden lassen sich diese Seitenwindkomponenten etwas leichter handeln, da an der Küste eine fast laminare Windströmung vorherrscht und nicht verwirbelt ist. An einen Weiterflug nach Helgoland war jedoch nicht mehr zu denken, da bei 40 Knoten Seitenwind eine Landung mit unserem Motorsegler nicht möglich ist. Also Flugzeug festzurren, ein Hotel suchen und zwei Nächte warten. Das Seebad Büsum lud zum Faulenzen und Flanieren in der Dorfstrasse und Strand ein.
Sonntag morgen waren die Wetterbedingungen optimal für den „Sprung“ nach Helgoland. Nach dem Tanken und Beladen war der Flieger startklar und mit Schwimmwesten und Rettungswesen als Deckbekleidung wurde der Westkurs über die Nordsee gesetzt. Exakt an der Schwelle der 480 Meter langen Piste setze unsere Dimona auf und wurde mit einem „herzlich Willkommen in Helgoland“ durch den Flugleiter begrüßt. Wie in Heide-Büsum fixierten wir unsere Dimona am Rollfeld und marschierten zum Fähranleger, um von der Düne zu Hauptinsel zu schippern.
Den Sonntag Nachmittag und Montag nutzten wir zur Erkundung der Insel und lernten sehr viel über ihre Geschichte. Interessant und bewegend waren die Ereignisse zum Ende des Krieges und der Wiederbesiedlung. Es gab viel Sonne am Tag, eine Menge Vögel, Seehunde und Robben am Rande der Insel und traumhafte Sonnenuntergänge. Da muss man nicht unbedingt nach Key West reisen.
Dienstag früh wurde der Flieger wieder startklar gemacht, die Schwimmwesten angezogen und gen Süden aufgebrochen. An den ostfriesischen Inseln vorbei passierten wir viele stillgelegte Miliärflugplätze, die jetzt zum Teil als Parkplätze für Dieselautos genutzt werden. Zum Tanken wurde ein Zwischenstopp in Oerlinghausen eingelegt und nach dreieinhalb Stunden Gesamtflugzeit landeten wir wieder auf unseren Flugplatz in Bartholomä.